Samstag, 7. Oktober 2023

Aloha


Die Geckos erschrecken kurz, als wir uns an den Tisch setzen, merken aber bald dass wir harmlos sind. Goldstaub-Taggeckos. Ein passender Name für diese hübschen gelbgrünen Minidrachen mit den orangen Flecken.
Weniger hübsch ist die Geschichte dazu, dass sie erst duch Menschenhand Hawai'i erobern konnten.
Wie mit viele andere Tiere eroberten sie erst in den letzten 200 Jahren die Insel Big Island, die wir erkunden. 


Die ersten Europäer und Amerikaner brachten mit ihren Schiffen Ratten, die bald als Plage für einheimische Arten erkannt wurden. Als Lösung wurden Mungos ausgesetzt, die den Ratten den Garaus machen sollten. Es kam anders. Anstatt der anstrengenden Jagd nach Ratten, nahmen die Mungos den einfacheren Weg, machten sich über einheimische Vögel her. Die vermeintliche Lösung wurde zu einem weiteren Problem. 
Mit gemischten Gefühlen beobachteten wir einige dieser possierlichen kleinen hellbraunen Raubtiere. 
Zum Glück konnten wir auch viele Vertreter der einzigartigen nativen Tierwelt antreffen, verschiedene Medresschildkröten (Honu) , Schmetterlinge (Kamehameha) sowie diverse Vögel.

Die Natur, geprägt von erstarrten Lavafeldern, so vielfältig von üppigem Regenwald bis kargen Steppen, man kommt in nur 1,5 Stunden vom Strand bis auf den Mauna Kea in 4000m Höhe. Ebenso vielfältig ist die Gesellschaft, von Astronomen bis Surfer, amerikanische Hippies und andererseits Hilo, eine der ärmsten Gemeinden der ganzen USA. Dort verbringen wir eine Woche, beobeachten ein Auto am Strassenrand, das von Tag zu Tag übler aussieht, bis es am letzten Tag ausgebrannt vor sich hin räuchelt.

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