Freitag, 13. Oktober 2023

Manta Manta


"Wow, da kommt noch einer" blubbert es nebenan aus dem Schnorchel. Die Kälte ist längst durch den Neoprenanzug gekrochen, hält uns aber nicht davon ab wie gebannt ins dunkle Wasser zu starren. Elegant kommt der graue Manta-Rochen angeschwebt, zieht in einem Purzelbaum nach oben und flappt kopfüber dicht vor uns vorbei. Würde man die Zunge heraus strecken, könnte man ihn ablecken, so nah scheint sein weisser Bauch vorbei zu ziehen. Der Meeresbewohner scheint hauptsächlich aus Maul zu bestehen, so weit sperrt er es auf um den Plankton zu erhaschen, der vom Licht über und angezogen wird. Riesige Kiemen filtern das Süppchen. Der Guide erzählt uns aus dem Leben der Rochen, über Lebensart und Nschwuchs, Erkennungsmerkmale und Tierschutz. Die Zeit vergeht wie im Flug, trotz Kälte und unbequemer Haltung, und schon bald werden wir im Boot warm abgeduscht und mit Cookies verpflegt. 
Der Ausflug hat sich gelohnt. Schnorcheln bei Nacht mit Manta-Rochen.

Die drei Wochen, die wir für Big Island, Hawai'i, eingeplant hatten scheinen fast zu knapp, für all die interessanten Ausflüge, die man hier machen könnte. Allein die verschiedenen Strände, von schwarz, über olivgrün bis beigegrau sind spektakulär, manche sind nur über eine Wanderung zu erreichen und belohnen mit Honu Meeresschildkröten.
Wir wandern duch einen Vulkankrater, über Lavafelder, durch Regenwald ubd über karge Sandsteppen.

Auch wenn wir mangels Kindersitz nicht bis auf die 4000 MüM zum astronomischen Observatorium auf den Mauna Kea hoch dürfen. Die Luft ist dünn genug, und wir keuchen den kleinen Spatziergang zum den Sunset Hill hinauf. Wir geniessen den Sonnenuntergang und den klarsten Sternenhimmel den ich je sah auf 2800 Meter über Meer.  

Samstag, 7. Oktober 2023

Aloha


Die Geckos erschrecken kurz, als wir uns an den Tisch setzen, merken aber bald dass wir harmlos sind. Goldstaub-Taggeckos. Ein passender Name für diese hübschen gelbgrünen Minidrachen mit den orangen Flecken.
Weniger hübsch ist die Geschichte dazu, dass sie erst duch Menschenhand Hawai'i erobern konnten.
Wie mit viele andere Tiere eroberten sie erst in den letzten 200 Jahren die Insel Big Island, die wir erkunden. 


Die ersten Europäer und Amerikaner brachten mit ihren Schiffen Ratten, die bald als Plage für einheimische Arten erkannt wurden. Als Lösung wurden Mungos ausgesetzt, die den Ratten den Garaus machen sollten. Es kam anders. Anstatt der anstrengenden Jagd nach Ratten, nahmen die Mungos den einfacheren Weg, machten sich über einheimische Vögel her. Die vermeintliche Lösung wurde zu einem weiteren Problem. 
Mit gemischten Gefühlen beobachteten wir einige dieser possierlichen kleinen hellbraunen Raubtiere. 
Zum Glück konnten wir auch viele Vertreter der einzigartigen nativen Tierwelt antreffen, verschiedene Medresschildkröten (Honu) , Schmetterlinge (Kamehameha) sowie diverse Vögel.

Die Natur, geprägt von erstarrten Lavafeldern, so vielfältig von üppigem Regenwald bis kargen Steppen, man kommt in nur 1,5 Stunden vom Strand bis auf den Mauna Kea in 4000m Höhe. Ebenso vielfältig ist die Gesellschaft, von Astronomen bis Surfer, amerikanische Hippies und andererseits Hilo, eine der ärmsten Gemeinden der ganzen USA. Dort verbringen wir eine Woche, beobeachten ein Auto am Strassenrand, das von Tag zu Tag übler aussieht, bis es am letzten Tag ausgebrannt vor sich hin räuchelt.

it's beginning to look a lot like christmas

Das erste mal Vielzufrüh-Weihnachtsdeko-in-den-Läden feeling hatten wir schon Mitte September in Hawai'i, very american, bun...